Freiheit ist ein kostbares Gut. Sie wird umso intensiver herbeigesehnt, wie sie fehlt, aber sie kann noch unter den freiheitlichsten Verhältnissen abhandenkommen. Im Anschluss an Paulus hat die reformatorische Theologie die Begegnung des Menschen mit der Gnade Gottes als das Befreiungsgeschehen schlechthin thematisiert. Luther sah den Christenmenschen als freien Herrn über alle Dinge und zugleich als dienstbaren Knecht in allen Dingen. In einer Welt, in der die Freiheit von vielen Seiten bedroht und missverstanden wird, drängt sich das Nachdenken über ihr Wesen regelrecht auf. Wo finden wir sie? Wie fühlt sie sich an? Hat sie Grenzen? Oder wird sie schon missverstanden, wenn man von ihren Grenzen spricht? Warum kann sie unbequem werden? Weshalb wird sie gefürchtet? Um solche und ähnliche Fragen wird es im Pastoralkolleg gehen. Dazu werden biblische, theologische, philosophische und sozialwissenschaftliche Einsichten herangezogen, um mehr Klarheit darüber zu gewinnen, wie Menschen den Mut zur Freiheit finden können, zu der sie als Geschöpfe Gottes berufen sind.