Die Homiletik geht bislang davon aus, dass „ordentliche“ Verkündigung im gleich mehrfach geschützten Raum stattfindet: Talar und Kanzel bieten Möglichkeiten zum Verstecken, die Perikopenordnung gibt einen orientierenden Rahmen, und das „Publikum“ am Sonntagmorgen ist meist wohlwollend und vor allem kirchlich vorgebildet. Was aber, wenn diese vielen Predigthilfen wegfallen und das Evangelium in einer überwiegend nichtkirchlichen Öffentlichkeit kommuniziert werden soll? Noch passiert es ja, dass Pfarrpersonen angefragt werden für Sprechakte außerhalb der Kirche: Das Grußwort zur Eröffnung eines neuen Supermarkts, die Andacht am Rande des Stadtfestes und so weiter. Wie können solche Redebeiträge geistreich, gehaltvoll und dabei gut hörbar, sogar interessant und relevant für sogenannte Kirchenferne gestaltet werden?

Die Woche soll dazu dienen, den eigenen homiletischen Werkzeugkasten für solche Gelegenheiten zu bestücken: Mit kreativen Schreibübungen, Methoden zum homiletischen Erschließen unbekannter Orte in Hamburg und praxisorientierten Impulsen aus der gegenwärtigen Homiletik.