Das Seminar soll einen Überblick über die Nachtrags- und Abrechnungssystematik der VOB/B geben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Prüfung und Abwehr von (unberechtigten) Nachtragsforderungen des Auftragnehmers. Dabei werden auch die Auswirkungen des zum 1.Januar 2018 in Kraft getretenen gesetzlichen Bauvertragsrechts betrachtet. Behandelt werden aber auch die in diesem Zusammenhang auftretenden Probleme bei der Prüfung von Abschlags- und Schlussrechnungen. Schließlich werden die Ansprüche auf Mehrkosten aus Bauablaufstörungen (sog. Bauzeitennachträge) und deren Behandlung im Rahmen des Nachtragsmanagements betrachtet.
Behandelt werden u.a. folgende Themen:
I. Nachtragsmanagement
- Mengenmehrung/Mengenminderungen, § 2 Abs. 3 VOB/B
- Geänderte und zusätzliche Leistungen, § 2 Abs. 5 und 6 VOB/B
- NEU: Wegfall der Fortschreibung der Preise aus der Urkalkulation (sog.
vorkalkulatorische Preisfortschreibung) – BGH, Urteil vom 8.8.2019 – VII ZR 34/18.
- Eigenmächtige Ausführung durch den Auftragnehmer, § 2 Abs. 8 VOB/B
- Prüfung von Nachträgen und notwendige Nachtragsdokumentation
- Leistungsverweigerungsrechte des Auftragnehmers bei Nichtbeauftragung von
Nachträgen
II. Störungen im Bauablauf und Mehrkosten aus gestörtem Bauablauf
- Termine und Fristen, Bauzeitenplan, § 5 VOB/B
- Einzelne Behinderungstatbestände, insbes. verspätete oder fehlerhafte Pläne,
Vorunternehmerverzögerungen etc.
- Behinderungsanzeige und Reaktionsmöglichkeiten
- Rechtsfolgen der Behinderung (Verlängerung der Bauzeit, Ansprüche des
Auftragnehmers gem. § 6 Abs. 6 VOB/B oder § 642 BGB)
- Bauzeitennachträge und bauablaufbezogene Darstellung
- Dokumentation des Bauablauf
- Verzug des Auftragnehmers